Buchpräsentation: Guy Scarpetta “Die Lyrische Suite” am 3. März 2022

Buchpräsentation: Guy Scarpetta “Die Lyrische Suite”

Guy Scarpetta: Die Lyrische Suite, Roman, Grasset, Paris 1992, 1993 Prix Louis-Barthou der Académie française; übersetzt von Erika Sieder, Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2021.

“Die Lyrische Suite” ist im Verlag Bibliothek der Provinz, www.bibliothekderprovinz.at, zzgl. Porto, zu bestellen, resp. in der Buchhandlung Moschna, Aspang am Wechsel, direkt erhältlich. ISBN: 978-3-99126-023-3. 21,5 x 15 cm, 464 Seiten, Hardcover. € 34,00

Heute noch sprechen Studenten und Studentinnen über Prof. Siegfried Loewes legendäre Vorlesungen in den 90er Jahren. Er stellte stets die aktuellsten literarischen Neuerscheinungen vor, ohne die Möglichkeit auf Sekundärliteratur zurückgreifen zu können. Einigen von ihnen prophezeite er eine bemerkenswerte Zukunft. Er irrte nie – einer davon: Guy Scarpetta. Sein Werk ist aufgrund fehlender Übersetzungen im deutschsprachigen Raum bis heute unbekannt.

Vor einiger Zeit hatte die Recherche für seine Dissertation an der Cornell University (Ithaca, N. Y.) zum Czernowitzer Komponisten Eusebius Mandyczewski den Studenten Mag. Dietmar Friesenegger zu mir geführt – Jugendstil-Villa in Mönichkirchen (Mandyczewski-Symposium mit Christian Lambour; „… tout Vienne! Gustav Orglmeister – Der letzte Wiener k.u.k. Hofbaumeister“, Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2008; Archiv – WeXel®).

Für seine, einige Jahre zurückliegende Diplomarbeit bei Prof. Alfred Noe (Institut für Romanistik, Universität Wien) hatte er, inspiriert von Prof. Siegfried Loewes Vorlesungen, den Roman „Die Lyrische Suite“ gewählt und belegt, dass dieser de facto die Biographie des Komponisten, Dirigenten, Musikschriftstellers und Schallplattenproduzenten Kurt List (Wien 1913 – 1970 Wien) ist. Der List-Nachlass liegt im Orpheus Trust (Berlin – Akademie der Schönen Künste). Der Roman erzählt vom Schicksal unzähliger, vertriebener jüdischer Komponisten, von österreichischen „Restitutionsformen“, Konzerten in barocken Kirchen und Schlössern, Einspielungen auf dem neuen Medium „Schallplatte“ in New York (Columbia und Western Records) und von seiner Begegnung mit einer unglaublich sinnlichen Frau.

Meine Neugier war geweckt, und die Suche nach dem lt. Auskunft des Pariser Verlags „nicht mehr lieferbaren“ Original mit einem antiquarischen Exemplar – dank der seit Generationen geschätzten Buchhandlung Leo (Wien) – erfolgreich. Gelesen, Autor kontaktiert, übersetzt, Verleger überzeugt. Damit liegt nun das erste Werk des französischen Autors Guy Scarpettas in deutscher Sprache vor.

Dank der Zusammenarbeit mit dem Institut Français d’Autriche, insbesondere mit dem jungen französischen Kulturattaché Jean-François Roseau, selbst Autor („La chute d’Icare“, et al.) kommt Guy Scarpetta – nach jahrzehntelanger, bewusster Abwesenheit – zur Präsentation aus Paris nach Wien. Nach Vorstellung der deutschen Fassung, gelesen von Alexandra Maria Timmel und Alexander Strobele, musikalisch begleitet von Annette Schäffer und Gunter Teuffel mit Tonbeispielen aus Alban Bergs Komposition „Lyrische Suite“ und – passend zum teilweise sehr erotischen Text samt dem Gemälde „Das Pelzchen“ (Peter Paul Rubens 2022 – 445. Geburtstag) – mit Barockmusik, wird sich Guy Scarpetta mit ausgewählten Originaltextbeispielen der Publikumsdiskussion stellen.

Prof. Siegfried Loewe hat sein Kommen zugesagt!

Dr. Burgl Czeitschner (ex ORF, DVD „Let’s keep it!“) behandelt ein ähnliches Thema und kommt aus Venedig.

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